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Jannik Sinner in Gröden im Finale

Jannik Sinner hat die vielen Zuschauer beim Sparkasse Challenger Val Gardena Südtirol nicht enttäuscht und beim Heimturnier mit einer starken Leistung erstmals das Endspiel erreicht - noch dazu, ohne einen Satz abzugeben.

Von Willy Vontavon

Sinner besiegte heute (Samstag) Nachmittag den starken Franzosen Antoine Hoang (ATP-Nummer 124) mit 6:3, 7:6 (4) und steht damit in seinem Traumjahr 2019 zum vierten Mal im Endspiel eines Challenger-Turniers. In der virtuellen Weltrangliste steht Sinner damit auf Rang 83. Er wird am Montag auf alle Fälle so weit oben stehen wie noch nie im ATP-Computer.

Nach den Siegen im Februar in Bergamo und im August in Lexington peilt er am Sonntag um 11 Uhr gegen den Österreicher Sebastian Ofner seinen dritten Titel des Jahres an. Aber Ofner, die Nummer 173 der Welt, spielt auf dem schnellen Hallenboden in St. Ulrich sehr gut und hat im Verlauf des Turniers erst einmal seinen Aufschlag abgegeben. Im ersten Halbfinale hat er heute den Italiener Luca Vanni mit 7:6, 7:6 bezwungen. Das Finale am Sonntag wird live auf Supertennis gezeigt. Eintrittskarten für das Finale gibt es keine mehr; in Gröden ist seit Tagen alles ausverkauft.

Über 500 Zuschauer, fast alle klatschen für den Publikumsliebling, wollten den vierten Auftritt von Jannik Sinner in Gröden live erleben. Aber Hoang war ein schwerer Gegner: Sinner hat den Franzosen zwar schon im ersten Duell besiegt, auf Sand im Mai in der Qualifikation für das ATP-Turnier in Lyon, aber er musste sein bestes Tennis zeigen, um in Gröden in das Finale einzuziehen. Nach einem Doppelfehler des Franzosen ging Sinner 3:1 in Führung. Das Break reichte Sinner, um den ersten Satz nach 32 Minuten mit 6:3 zu gewinnen. Der zweite Satz war aber keinesfalls leichter: Sinner kassierte ein Break zum 1:3, geriet 1:4 in Rückstand. Aber er schaffte das Break zum 3:4 mit vier Punkten in Folge. Und er zeigte auch bei 5:6, 0:40 Nervenstärke, wehrte bei eigenem Aufschlag drei Satzbälle hintereinander ab und schaffte es in den Tiebreak. Dort reichte ihm ein Mini-Break, um das Match nach 77 Minuten für sich zu entscheiden. Nach drei Endspielen in Serie von Andreas Seppi in Gröden (Finale 2012, Siege 2013 und 2014) steht damit wieder ein Südtiroler beim Heimturnier im Endspiel. Dass Sinner ein zukünftiger Star wird, das hat er diese Woche schon vor dem letzten Match bewiesen.

16. November 2019