Bevölkerungsschutz

Der Tag der Wiederinstandsetzungsmaßnahmen

Die Situation wird heute (16. November) Abend im rund um die Uhr besetzten Lagezentrum bei der Berufsfeuerwehr als stabil bezeichnet, in der Nacht setzen ergiebige Niederschläge ein.

Von Willy Vontavon

Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler hat sich heute (16. November) Nachmittag mit dem Präsidenten des Verbandes der Freiwilligen Feuerwehren, Wolfram Gapp, im Lagezentrum und bei einem Erkundungsflug einen Überblick über die Lage verschafft und festgestellt, dass auf Hochtouren gearbeitet wird. "Mein Dank geht an all jene, die in dieser Ausnahmesituation im großen Bereich des Zivilschutzes tätig sind, von den Freiwilligen Feuerwehren und allen Rettungsdiensten über die Mitarbeiter des Straßendienstes, die Forst, die Geologen und die Wildbachverbauung bis zu den Gemeinden und Behörden."

"Heute war der Tag der Wiederinstandsetzungsmaßnahmen der wesentlichen Infrastrukturen und der Vorbereitung auf die vorhergesagten erneuten Niiederschläge", fasst der heutige Leiter des Lagezentrums, Günther Walcher, zusammen.

Die Lage ist nun stabil; zwischen Mitternacht und 16 Uhr wurden 150 Einsätze abgewickelt. Auf den Straßen herrschte auffallend wenig Verkehr, weil die Bevölkerung den Ratschlag befolgt hat, möglichst zu Hause zu bleiben.

Die Gadertaler Straße ist seit kurzem wieder geöffnet. Auch Welschnofen ist wieder erreichbar. Die Straße Waidbruck-Pontives ist ebenfalls offen. Deutschnofen ist über Auer, Montan und Aldein erreichbar.

Ab 22 Uhr wird die Staatsstraße wegen Hangrutschungsgefahr zwischen Klausen und Waidbruck bis 8 Uhr morgen früh gesperrt. Auch die Staatsstraße bei Latsch ist aus Sicherheitsgründen wegen Steinschlaggefahr geschlossen; die Umleitung erfolgt über das Ortszentrum. Die Straße ins Schnalstal ist zwischen Unsere Frau und Kurzras wegen Lawinengefahr gesperrt. Auch die Straße zwischen Toblach und Gemärk (Alemagna) ist gesperrt, ebenso die Straße Obereggen-Stenk-Raut und Stenk-Lavazè.

Landesweit sind 48 Staatsstraßen und Landesstraßen noch gesperrt sowie alle Nebenstraßen in höheren Lagen. Die Mitarbeiter des Straßendienstes arbeiten intensiv, um die Straßen ehestmöglich wieder zu öffnen

Im Laufe der Nacht, berichtet Dieter Peterlin vom Landeswetterdienst, setzen Niederschläge ein und breiten sich von Osten her über das ganze Land aus. Zunächst liegt die Schneefallgrenze zwischen 800 und 1200 Metern, morgen steigt sie tagsüber auf 1000 bis knapp 2000 Meter an. Erwartet werden 20 bis 80 Liter pro Quadratmeter; am meisten im Osten des Landes.

Durch Schneefälle bis in mittlere und tiefe Lagen und verbreitet ergiebige Niederschläge können Lawinen und Gleitschneelawinen abgehen. Zu rechnen ist auch mit Baumstürzen, Steinschlägen und Rutschungen, kleinräumigen Überflutungen, Stromausfällen und Kommunikationsausfällen sowie Verkehrsbehinderungen.

An die 9400 Abnehmer sind derzeit immer noch ohne Strom. Ihre Zahl reduziert sich ständig, da auf Hochtouren gearbeitet wird.

In der Gemeinde Laas funktioniert die Trinkwasserversorgung wieder. Auch der Funkumsetzer auf dem  Rittner Horn ist nach einem Stromausfall wieder funktionstüchtig.

Die Bezirksleitstelle Oberpustertal wurde einberufen, um alle notwendigen Maßnahmen im Hinblick auf die vorhergesagten starken Niederschläge in den kommenden Stunden einzuleiten.

Wo das Mobiltelefonnetz ausgefallen ist, sind die Gerätehallen der Freiwilligen Feuerwehren geöffnet. Die Bevölkerung kann sich dorthin wenden.


16. November 2019